
Ringvorlesung Design=Feminism 2025 & 2026
Diese Reihe von Vorträgen versteht Gestaltung als kulturelles Handlungsfeld, das stark von etablierten Rollenvorstellungen und Geschlechtszuschreibungen definiert wird. Sowohl im Bereich der Arbeitsprozesse (Strukturen, Hierarchien) als auch im Hinblick auf die Resultate (Produkte, Werke, Prozesse etc.).
Konferenzen im Allgemeinen und Designkonferenzen im Besonderen sind meist überwiegend männlich besetzt. DESIGN=FEMINISM hat das umgedreht. Diese Ringvorlesung betrachtet die gestalterische Praxis als eine weibliche und/oder feministische Tätigkeit.
Warum hat sich die Hochschule RheinMain dafür entschieden? Die Antwort auf diese Frage ist eine neuerliche Frage, nämlich: Für welche Welt gestalten wir eigentlich? Oder besser noch: Welche Welt gestalten wir? Damit folgen die Lehrenden und Lernenden auch dem Aufruf von Alison Place: "designers should all be feminists", denn Design verstärkt auch bestehende Machtstrukturen und kann Ungleichheit reproduzieren.
Die Welt, in der wir gestalterisch tätig sind, wird in vielen Bereichen geprägt von:
- neoliberalen Prinzipien
- patriarchalen Strukturen
- neokolonialistischen Verhältnissen
Insofern trägt die gestalterische Praxis vielfach dazu bei, die darauf beruhenden oder daraus resultierenden Unterdrückungsverhältnisse zu stabilisieren. Dagegen verfolgen kritische Gestalter:innen und Theoretiker:innen unterschiedliche Strategien, erproben unterschiedliche Ansätze:
- indem sie für weibliche und queere Positionen Sichtbarkeit herstellen & eine Alternative zur männlich dominierten Designgeschichte und Designtheorie schaffen
- weibliche Rollenmodelle aufzeigen und den Diskurs um weibliche Perspektiven erweitern
- Design als Haltung begründen
- eine alternative gestalterische Praxis implementieren
- die Netzwerkarbeit von Gestalterinnen fördern, insbesondere die Potenziale der Kollaboration.
