Schwarz-Weiß Foto von Menschen auf mehreren Balkonen ©DFF/ Sünke Michel

Yes, we care. Das Neue Frankfurt und die Frage nach dem Gemeinwohl

Mai2025
09
Fr
Mai 25

10
Sa
Jan. 26
Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main
Better Together – in guter Gesellschaft
Ausstellung

Die Ausstellung Yes, we care. Das Neue Frankfurt und die Frage nach dem Gemeinwohl widmet sich dem Thema der Gemeinwohlpflege und Daseinsfürsorge – ihren Institutionen und Verbänden, ihren Personen, Konzepten und Initiativen in den 1920er Jahren.

Gleichzeitig spannt sie den Bogen zur heutigen Care-Krise, die sich nicht nur in der Debatte über die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit zwischen Männern und Frauen, sondern auch im Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und der Versorgung der Stadtteile mit Betreuungsangeboten zeigt.

„Care“ meint Pflege, Fürsorge und Sorgfalt – zwischenmenschlich wie sozialpolitisch. In den 1920er Jahren war das Sorgen für das Gemeinwohl ein zentrales Motiv der Frankfurter Stadtplanung. Unter Ernst May erhielt die Stadt durch das Wohnungs- und Städtebauprogramm des „Neuen Frankfurt“ eine zukunftsweisende Dynamik: kommunale Fürsorge-, Gesundheits- und Bildungsinstitutionen entstanden, pädagogische Reformen wurden angestoßen und neue Infrastrukturen wie Zentralwäschereien oder Heizwerke sollten den Alltag erleichtern.

Viele Projekte aus dieser Zeit werden bis heute genutzt; andere – etwa Kindergärten, Volkshäuser oder Bibliotheken – blieben unverwirklicht. Gerade sie zeigen, wie sehr Gemeinwohlorientierung und soziale Visionen damals den urbanen Fortschritt bestimmten.

Die Ausstellung Yes, we care fragt, welche Ideen und Institutionen der 1920er Jahre das Alltagsleben prägten und ob ihre Konzepte Antworten auf heutige Krisen in Pflege, Bildung und sozialer Gerechtigkeit bieten können. Präsentiert werden Objekte, Texte, Fotografien sowie Film- und Audiobeiträge aus den Bereichen Bildung, Haushalt, Soziales und Gesundheit – verbunden mit aktuellen Perspektiven auf unsere gemeinsame Zukunft.

Kuratorin: Grit Weber